Brennpunkt Wohnen Berlin
Für ein Ende der traurigen Zustände in den landeseigenen Wohnungsbeständen.
Bei den LWUs ist Transparenz Vergangenheit
Bei den LWUs ist Transparenz Vergangenheit
Von Thea Keisken 18.10.2025

Stellen Sie ich vor, Sie sind Mietender eines landeseigenen Wohnungsunternehmens (LWU) und möchten wissen, wie viele Euro Ihrer Miete eigentlich in den Schuldendienst des Unternehmens fließen, welche Projekte gerade umgesetzt werden und ob mehr in den Erhalt der Wohnungsbestände oder in den Neubau investiert wird.

Mit einigen Klicks im Internet bekommen Sie einen Überblick, angefangen vom Zustand der Gebäude bis hin zur Eigenkapitalquote. Und Sie möchten diese Informationen nicht nur über Ihren Vermieter erhalten, sondern ihn mit den anderen LWU vergleichen und zwar die Entwicklung der vergangenen Jahre.

Das, so sagen Sie jetzt, ist eine Utopie.
Weit gefehlt: Das ist die Vergangenheit.

Für die Jahre 2019 bis 2021 lieferte die damalige Wohnraumversorgung Berlin, eine Anstalt öffentlichen Rechts der Senatsverwaltung, Berichte über die wirtschaftliche Lage der sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen ab. Diese Dokumentationen gingen weit über die oben genannten Punkte hinaus. Sie wurden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Diese Transparenz ist nach dem Regierungswechsel in Berlin im Februar 2023 offensichtlich nicht mehr gewünscht. Denn wer heute nach entsprechenden Informationen sucht, wird nichts finden. Die
Wohnraumversorgung Berlin wurde abgewickelt und existiert als „SIWO - Sicheres Wohnen – Beteiligung, Beratung, Prüfung“ weiter. Ihrer wichtigsten Aufgabe, der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage der LWU, wurde sie beraubt.

Heute heißt das Motto: Verschleierungstaktik statt Transparenz. Für Gremien und Öffentlichkeit bedeutet das: Kontrollverlust.
Und Sie als Mietender haben das Nachsehen.

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